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Holunder, schwarzer
Der schwarze Holunder ist beinahe in ganz Europa heimisch. Besonders im Mittelalter beschäftigen sich Heilkundige mit der Pflanze und verwendeten unterschiedliche Teile für medizinische Zwecke. So verschrieb der Arzt Christian Wilhelm Hufeland das Heilkraut für Dämpfe und Gurgelwasser bei Erkrankungen der Atmungsorgane. Bohn überliefert, dass die Blüten die Sekretion der Schweißdrüsen fördern. Die Beeren hingegen sollen die Nierenfunktion anregen, Wurzeln und innere Rinde eine abführende Wirkung erzielen. Der französische Arzt Lemoine setzte Holunder erfolgreich gegen akute Nephritis ein.
Wissenschaftlicher Name: Sambucus nigra.
Charakteristik
Der im Juni und Juli blühende schwarze Holunder gehört zur Gattung des Holunders. Die bis zu 7 m hohe Pflanze wächst sowohl als Strauch als auch als Baum mit ausgebreiteten Ästen. Seine unpaarigen Blätter sind 3- bis 7-zählig gefiedert und oben mattgrün. Ihre Unterseiten weisen eine helle blaugrüne Färbung auf. Ein besonderes Merkmal des Schwarzen Holunders sind die gelblich-weißen Blüten, die einen kräftigen, leicht betäubenden Duft verströmen. Ihren Namen erhält die Pflanze von den schwarz-violetten, beerenartigen Steinfrüchten mit blutrotem Saft. Medizinisch verwendet werden die luftgetrockneten Blüten sowie die frischen Blätter und Blütenstände im gleichen Verhältnis und die im Frühjahr von den Zweigen geschälte und vom Kork befreite Rinde. Auch die jung geernteten und getrockneten Blätter sowie die reifen und getrockneten oder frischen Früchte werden zu medizinischen Zwecken verwendet. Die getrockneten Wurzeln und die frisch geernteten Blüten sind ebenso einsetzbar.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Schleimhautentzündungen der Atemwege, trockenem Reizhusten; als schweißtreibendes Mittel bei der Behandlung von fieberhaften Erkältungskrankheiten
Äußerlich:
Homöopathie: bei Entzündungen der Luftwege
Dosierung
Tagesdosis: 10-15 g Droge
Risiken und Nebenwirkungen
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt.
Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
Julia Schmidt ; Bildrechte: Ralf Neumann/Shutterstock.com